Das aktuelle Städtemagazin. Eigen und unbestechlich. Wer N.U.N. versteht, versteht die Welt!

DD Wochenblatt / Nº 13

DAS WESEN AUS DEM SUMPF
(Meike Viper)

DarkDreams Wald/Wiese - Im Wochenblatt Nº 7 hatten wir diese erschreckenden Bilder aus dem geheimen Labor unter der alten Kirche im Sumpf veröffentlicht.
Niemals hätten wir jedoch für möglich gehalten, dass solche Eingriffe in die Evolution jemals Wirklichkeit werden könnten. Doch jetzt holen uns die Sünden der Vergangenheit mit Macht ein.

Dieses Wesen wurde am vergangenen Samstag auf einem Feld in dem Waldstück unterhalb des Schlosses aufgefunden.


Es handelt sich um ein kuhartiges Wesen, offenbar menschlich-weiblichen Ursprungs. Das Wesen scheint vordringlich zur Milchproduktion "gezüchtet/hergestellt" worden zu sein, jedoch wurden darüber hinaus deutliche Hinweise auf sexuelle Handlungen vorgefunden. Es war in einem Stall an so etwas wie einer Melkmaschine angekettet. Immer wenn der Druck in den Milchdrüsen zu groß wurde, setzte es eine Saugglocke über die gigantischen Brüste, woraufhin die Maschine begann, die Milch abzupumpen.

Das "Mädchen" ist in der Lage zu sprechen, dies allerdings auf eine sehr prmitive Art und Weise. Immer wieder gibt sie kuhähnliche Laute von sich. Auch das Verhalten und die Selbstwahrnehmung des Wesens werden durch die Manipulationen bestimmt. Es hält sich selbst für eine Kuh. An seine menschliche Vergangenheit besteht offenbar keinerlei Erinnerung. Das Mädchen ist in der Lage, einfachen, als Befehl formulierten Aufforderungen nachzukommen. 

Es konnte in Erfahrung gebracht werden, dass sie von mehreren Männern zur Milchproduktion gehalten worden ist. Genauer beschreiben konnte sie die Männer jedoch nicht. Es habe auch Artgenossinen gegeben, über deren Verbleib aber nichts bekannt ist. Offenbar konnte nur dieses Exemplar von seinen Haltern vor den Fluten in Sicherheit gebracht werden. Seit wann es sein Dasein nun auf dem Feld unweit des Schlosses fristet, war nicht in Erfahrung zu bringen, jedoch wirkte das Mädchen sehr verstört, weil seit einiger Zeit niemand mehr gekommen war, um die Milch aus dem Behälter zu entnehmen. Es bleibt zu hoffen, dass die Pumpen weiter funktionieren, wenn der Behälter in Kürze vollgelaufen ist. Ohne diese Pumpen würde das Wesen wohl qualvoll zu Grunde gehen. 

Keine Erinnerung hat das Mädchen an die Manipulationsvorgänge oder an diejenigen, die ihr das angetan haben. Der Name Dr. Eisen löst allerdinge eine deutliche Reaktion bei dem Mädchen aus. Dies ist nicht weiter überraschend, da Dr. Eisen ja seit langem mit den Laborversuchen unter der alten Kirche in Verbindung gebracht wurde.

Es bleibt zu hoffen, dass die Manipulationen rückgängig gemacht und insbesondere die geistige Gesundheit des Mädchens wieder hergestellt werden kann. In diesem Fall kann man sich interessante Einblicke versprechen.

Es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir von diesem bedauernwerten Geschöpf berichtet haben.  


GERÜCHTE UM DR. RHEIN
(Meike Viper)

DarkDreams Ärztehaus - In der letzten Ausgabe hatten wir erstmals über den neuen Arzt der Stadt, Dr. Rhein berichtet. Offenbar befindet er sich zur Zeit auf Reisen, und so kamen Gerüchte auf. Jeder weiß ja, wenn man sich nicht selbst um seine Gerüchte kümmert, tun dies die lieben Mitmenschen.

Es wird jedenfalls gemunkelt, dass Dr. Rhein offenbar auch in einer anderen Stadt eine zweite Praxis führt. Dies allein ist ja nun nicht verboten und auch anrüchiges ist nichts dabei. Anders stellt sich die Sache dar, wenn zwei Praxen unterhalten werden und Patienten in den Büchern verschoben werden, um die Abrechnungen zu manipulieren und damit die kassenärztliche Bundesvereinigung zu täuschen.

Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich derzeit noch um reine Gerüchte. Wie man aber weiß, steckt meistens hinter einem Gerücht auch ein Funken Wahrheit. Wir sind sicher, dass dieser Funken schon bald ans Licht kommen wird.

Kein Gerücht ist jedoch, dass Dr. Rhein offenbar seine Pflichten zur Zusammenarbeit mit den Behörden nicht nachkommt. Jeder Arzt, der in unserer Stadt eine Praxis eröffnet, ist verpflichtet, mit den Behörden zusammenzuarbeiten. Dies steht zwar im Kleingedruckten, jedoch sollte ein Arzt beim Eröffnen seiner Praxis soviel Sorgfalt walten lassen, dass ihm so etwas nicht entgeht. Bei wiederholten Verstößen gegen diese Auflagen können diese Versäumnisse strafrechtlich relevant werden.

In diesem Fall geht es darum, dass Rhein auf Anrufe mit Mailboxnachrichten der Polizeibeamtin Bleac-Pienaar nicht reagiert habe. Angefordert wurde er, da die verhaftete Entführerin (wir berichteten in der letzten Ausgabe) vor der Überstellung in die Untersuchungshaft noch ärztlich untersucht werden musste.          


BABE, GESTRAUCHELT, GEFALLEN UND VERGESSEN. Teil 1
(Meike Viper)

DarkDreams Bikerbar - Sie stand einsam und allein an der Laterne vor der Bikerbar. Hinter den Spuren ihres exzessiven Lebenswandels erkannte man noch immer eine wunderschöne Frau.

Schwarze Ringe unter den Augen, rote wunde Stellen unter den Nasenlöchern und ein fast grotesk aussehender ballrunder Busen, der nach fünf Vergrösserungen nur noch unzureichend von einer pergamentdünnen Haut in Form gehalten wird, so steht sie da und wartete... wartete worauf?

"Naja, keine Ahnung. Irgendein Schwanz findet sich immer, der ein bißchen was zum Abschießen dabei hat", sagt sie und betrachtet nur, um mich nicht ansehen zu müssen, ihre frisch gemachten Fingernägel. Nach einer Weile schaut sie auf und fragt: "Hast du was dabei, oder kannste mir ein bißchen Kohle geben? Ich könnte dir die Pussy lecken."

Ich lud sie ins Waffelhaus ein und nach ein paar harten Drinks fing sie an zu berichten:

Vor zwei oder drei Jahren war ihr Vater gestorben. "Der Wichser hatte richtig fett Kohle. Er war zwar nie da, aber ich hatte 'ne goldene American Express ohne Limit. Das war so geil. Koksen, Shoppen und Party, sonst hab ich nix gemacht." Ihr Blick wandert in Richtung Fenster, und sie starrt minutenlang auf einen imaginären Punkt irgendwo am blauen Himmel. Erst lächelt sie gedankenverloren, doch dann verfinstert sich ihr Blick zusehends.

Zurück im Hier und Jetzt berichtet sie dann von ihrer verhassten Mutter. Sie sei Brasilianerin, und nach dem Tod ihres Vaters habe sie die Konten sperren lassen, das Geld transferiert und sei abgetaucht. "Die verfickte Schlampe hat ihn eh nur benutzt. Er hat sie aus der Scheisse gezogen und aus Brasilien mitgenommen." Auf dem schnellsten Weg habe sie heiraten wollen, und ehe man sich versah, war sie schwanger. "Die Rechung hatte sie aber ohne mich gemacht", lacht zynisch und fährt fort: "... ich wurde nämlich 'ne Tochter. Nix war's mit Sohn und Stammhalter. Da hab ich der Schlampe 'nen schönen Strich durch die Rechnung gemacht." Wieder lacht die junge Frau verächtlich. Sie scheint tatsächlich zu glauben, dass ihre Weiblichkeit ihr Verdienst ist.

Ihre Mutter habe sie jedenfalls nie akzeptiert, und gleich nach der Geburt sei sie in die Obhut einer Nanny gegeben worden. Auf die Frage, ob sie denn ihr Vater akzeptiert habe, lacht sie laut, fast ein wenig übermütig und sagt: "Ich war seine Prinzessin. Da passte nix zwischen. Er hätte mich nie weggegeben." Wieder starrt sie durch das Fenster, und ihre Geschichtszüge werden ganz weich und verträumt: "Einmal hatte er Freunde eingeladen, und er zog mir ein ganz süßes Bedienungskostüm an." Immer noch lächelt sie verträumt, während ich ein Stoßgebet in den Himmel schicke, um das nicht weiter mit anhören zu müssen: "... ich durfte nix drunter anziehen. Er hat gesagt, dass ich mit meinen 9 Jahren ja die hässlichen Haare noch nicht verstecken muss...", wieder lächelt sie ein wenig verträumt, und nichts als Liebe in ihrer reinsten Form scheint sich in ihrem Blick zu finden. Ich schaue angewidert zur Seite und wünsche mich auf einen anderen Stern, als sie fortfährt: "... und dann musste ich mich ganz nackig auf den Tisch legen und alle schleckten die Erdbeeren mit Sahne von mir." Ich habe schon längst zugemacht, und wie durch einen dichten Nebenschleier höre ich sie noch überschwenglich erzählen, wie ihr dann auch noch jeder ein Würstchen mit Mayonnaise gegeben hat.

Ich bin nicht mehr in der Lage, das Interview weiter zu führen. Mein nächster Weg zwingt mich zur Toilette, wo ich gefühlte Stunden brauche, um die Fassung wieder zu erlangen. Wieviele Lügen hat sich dieses Häuflein Mensch noch zusammen gezimmert, um sich den Glauben zu bewahren, geliebt worden zu sein? Spätestens bei unserem nächsten Treffen werde ich es erfahren.
to be continued


BIKERCHEF CROOZ NAIDOO RINGT MIT DEM TOD
(Meike Viper)

Hamburg - Wie erst jetzt bekannt wurde, ist Crooz Naidoo offenbar im Rahmen der bundesweiten Razzien gegen die Hells Angles schwer verletzt worden. Sein Zustand sei ernst, so ein Sprecher des Krankenhauses gegenüber dem Wochenblatt, unmittelbare Lebensgefahr bestehe jedoch derzeit nicht.

Im Rahmen der Razzia gegen die örtliche Niederlassung der berüchtigten Gang sei es zu einer kurzen, aber heftigen Schießerei gekommen. Ein junges Gangmitglied hatte wohl angesichts der Polizeipräsenz die Fassung verloren und schließlich eine Waffe gezogen. Die beteiligten Beamten waren somit ebenfalls gezwungen, von der Schusswaffe Gebrauch zu machen. Der 18-jährige habe bei dieser bisher als notwendig einzustufenden Polizeiaktion leider den Tod gefunden, so ein Polizeisprecher. Der Vorfall werde derzeit polizeiintern untersucht, die Beamten seien bis zum Abschluss der Ermittlungen vom Dienst suspendiert. Hierbei handele es sich um einen absolut üblichen Vorgang, der keinerlei Rückschlüsse auf schuldhaftes Verhalten zuließe.

Naidoo sei nach derzeitigem Ermittlungsstand völlig zufällig von einem Querschläger aus der Waffe des 18-jährigen getroffen worden. Aus welchem Grund sich der Verletzte zum Unfallzeitpunkt dort aufhielt, stehe derzeit nicht in Fokus der Ermittlungen. Klar sei jedoch, dass Naidoo kein Mitglied der Hells Angles sei.

Unsere Hinweise auf die Zustände in unserer Stadt und der Tatsache, dass Naidoo nach unseren Recherchen in erheblichem Maße hierfür mitverantwortlich ist, bleiben ohne weitere Beachtung. Die Bundespolizei sei dafür nicht zuständig. Es gebe sicherlich vorzügliche Beamte vor Ort, die sich des Falles annehmen.


DARK DREAMS, DIE STADT AUS BLUT UND SCHANDE TEIL 3
(Meike Viper)

In der letzten Ausgabe ging es um die Übernahme der verbliebenen Bikergang durch Crooz Naidoo. Es wurde berichtet, wie Crooz Naidoo das Erbe seines Bruders übernommen hatte, und wie er Schritt für Schritt daran arbeitete, aus der Stadt einen Schmelztiegel der Unterwelt zu machen.

Nach den vielen Siegen und Festnahmen der Polizei, die letztendlich darauf zurückzuführen waren, dass Crooz dafür sorgte, dass die Handlanger der Bikergang nicht den Hauch einer Chance gegen die Übermacht hatten, war nun die Zeit gekommen, den sich in ihren Erfolgen sonnenden Polizisten klarzumachen, wem sie ihre hohen Auszeichnungen zu verdanken hatten. Was liegt näher, als den erfolgsverwöhnten Gesetzeshütern klarzumachen, mit welchem übermächtigen Gegner sie es nun wirklich zu tun hatten.

Es sah zunächst wie ein ganz normaler Einsatz aus. Zwei von diesen schwarzen Freaks, wie die Gesetzlosen polizeiintern abwertend genannt wurden (übrigens ganz gleich, welche Hautfarbe sie tatsächlich hatten), hatten den Spirituosenladen in Downtown überfallen. Eine Handvoll siegessicherer Polizisten machte sich auf den Weg, um die Fehlgeleiteten kurzerhand einzulochen und sahen sich völlig unerwartet einer etwa zehnköpfigen Horde von bis an die Zähne bewaffneter Biker gegenüber, die sofort das Feuer eröffneten. Einem einzigen Polizisten gelang schwerverletzt die Flucht. Er schaffte es, seine Kollegen zu informieren, so dass kurz darauf neun Streifenwagen unter ohrenbetäubendem Lärm nach Downtown rasten.

11 der 18 Polizisten fanden in der folgenden Schießerei mit einer ca. 30 Mann starken Bikergang den Tod.

Ganze vier Monate vergingen, die unzähligen Hundertschaften, die mit Hundestaffel und Hubschrauberunterstützung im Umkreis von 5-10 Kilometern jeden Stein umgedreht hatten, waren längst unverrichteter Dinge wieder abgezogen, als ein jungenhaft aussehender Mann seelenruhig in das Polizeirevier maschierte, eine 38er zog, dem Wachhabenden in den Kopf schoss und sich anschließend widerstandslos festnehmen ließ.

Drei Tage später verließ ein offensichtlich schwer Misshandelter, jedoch grinsender Mann das Polizeirevier und begab sich schnurstracks ins Krankenhaus, in dem die klaffenden Wunden versorgt wurden. Auf dem Weg in die heruntergekommene Bar am Ortseingang zog er sich eine Zeitung aus einem Automaten. Er setzte sich an den Tisch, kippte sich ein Glas Singlemalt-Whiskey ein, holte die Zeitung hervor und las: "Extrablatt. Heimtückischer Mordanschlag im Polizeirevier aufgeklärt." Ein wenig wehmütig schaute Crooz auf das Bild, welches eine blonde, verzweifelt aussehende junge Frau zeigte. Darunter las er: "Unter Tränen gesteht die junge Nevin Khalifa den brutalen Mord an ihrem Freund, dem Wachtmeister Horst Sander. Jahre lang sei die junge Frau wie ein Tier gehalten und misshandelt worden. Ein Polizeisprecher bestätigt, dass die gefundenen Indizien die Aussage der jungen Frau belegen. 'Nach derzeitigem Stand hat die junge Frau eine milde Strafe zu erwarten. Sie muss schreckliches durchgemacht haben', so der sichtlich ergriffene Mann. 'Die Polizei wird alles tun, um den entstandenen Schaden abzumildern und eine Überprüfung aller sich im Polizeidienst befindlichen Kollegen veranlassen.'"

Zufrieden legte Crooz Naidoo die Zeitung beiseite, leerte sein Glas und tätigte zwei kurze Anrufe. Nach wenigen Stunden bebte unter ohrebetäubendem Lärm der Boden der Stadt. Etwa 45 schwere Motorräder fielen in die Stadt ein. Ab sofort lebten Biker und Polizei scheinbar einvernehmlich nebeneinander. Die Polizei erreichte zwar nie mehr das Ansehen, das sie vor der blamablen Aktion hatte, jedoch wurden immerwieder kleine Erfolge verbucht, und die Festnahmequote erreichte wieder ansehnliche Werte.

Lediglich die Bevölkerung litt zunächst an den neuen Machtstrukturen in der Stadt. Im Laufe der Jahre wandelte sich jedoch auch die Bevölkerung. Der Anteil der Wohlhabenden wuchs sogar deutlich. Die neue Oberschicht war zwar zum Teil auf zweifelhaften Wegen zu Wohlstand gekommen, aber bekanntermaßen stinkt Geld nicht, und Geld war in der Folgezeit reichlich vorhanden.


IMPRESSUM

Telefon: IM an Meike Viper
Email: wochenblatt@darkdream.ch
www.darkdream.ch



 

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentare sind gern gesehen! Bitte haltet Euch an die allgemeine Netiquette.